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Simone Link

Simone Link
besuchte Schulart: 
Uhrmachermeisterschule
Abschlußjahr: 
2003
heutiger Beruf: 
Uhrmachermeisterin - Product Engineer

Simone Link war eine von bundesweit nur drei Frauen, die 2003 die Meisterprüfung als Uhrmacherin an der Feintechnikschule in Schwenningen bestanden haben. Inzwischen arbeitet sie bei der Uhrenfirma Junghans als "Product Engineer" im Management und ist für rund 35 Mitarbeiter verantwortlich. Für die Frauen-Service-Organisation Soroptimist International (SI) Grund genug, Simone Link den mit 1000 Euro dotierten Soroptimist-Preis zu verleihen.

"Das kam ganz überraschend für mich", sagt Link, ... "
Eines Tages klingelte bei der Arbeit das Telefon und die Soroptimistinnen sagten mir, dass sie sich mit mir treffen wollen." Später erfuhr sie, dass SI bei der Handwerkskammer Informationen über eine ganze Reihe Frauen aus dem Handwerk eingeholt hatten. Ein bisschen Stolz klingt in der Stimme mit, wenn sie berichtet, dass sich der Soroptimist International-Club Villingen-Schwenningen für sie entschieden hat. Dabei wurde der 27-Jährigen das Uhrmacherhandwerk nicht in die Wiege gelegt. "...

Ihr Faible für Uhren entwickelte sich erst durch die Ausbildung und selbst die war eigentlich nicht geplant. Simone Link hatte sich nach der Schulzeit in einigen Berufen umgesehen und bewarb sich schließlich um eine Lehrstelle als technische Zeichnerin - unter anderem bei Junghans. Da war gerade nichts frei, aber ihr wurde statt dessen eine Ausbildung als Uhrmacherin angeboten.

"Im Nachhinein war das die beste Entscheidung meines Lebens", freut sich die zierliche Handwerkerin, die sich mittlerweile ein Leben ohne Uhren gar nicht vorstellen kann. "Ich trage meine Uhr Tag und Nacht und nehme sie eigentlich nur zum Duschen ab." Auch in ihrer knapp bemessenen Freizeit dreht sich alles um die tickenden Chronometer. Ihr Mann betreibt nebenberuflich ein kleines Geschäft für Vertrieb und Reparatur von Uhren. Dort hilft sie am Wochenende in der Werkstatt, wenn sie nicht über Flohmärkte und Uhrenbörsen bummelt, um ihrer Sammelleidenschaft nachzugeben.

"Mein Herz hängt an Klein- und Funkuhren", verrät Link. "Mich begeistert das Prinzip, dass sich die Funkuhren immer die genaue Zeit holen können." Für Hobbys bleibt der Zeit-Arbeiterin kaum Raum. "Früher habe ich viel mehr gemacht, aber jetzt bin ich jeden Tag zwölf Stunden außer Haus."

Südkurier 23.03.06
Text/Bild: Stephanie Wetzig