Titel Stanze

Schüler der TG1a siegen zum zweiten Mal hintereinander

Robert Kärcher (l.) und Timo Stosius freuen sich über ihre Gewinne
Stosius bearbeitet Postkartenset

Beim grenzüberschreitenden Schülerwettbewerb „Die Deutschen und ihre Nachbarn im Osten“ konnten auch dieses Jahr Schüler der Klasse TG1a der Staatlichen Feintechnikschule mit Technischem Gymnasium Preise gewinnen. Robert Kärcher gewann eine mehrtägige Studienfahrt durch die drei baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen und Timo Stosius, Gewinner des letzten Jahres, freut sich über einen Büchergutschein.

Der vom Innenministerium und vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg getragene und vom Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg organisatorisch und fachlich betreute Schülerwettbewerb wird seit 1970 veranstaltet. Seit dem Schuljahr 1997/98 wird er in zweijährigem Turnus grenzüberschreitend mit Partnerländern aus Ostmitteleuropa durchgeführt. Bisherige Partnerländer waren Polen, Ungarn, die Slowakische und die Tschechische Republik sowie Rumänien. In diesem Jahr stand er unter dem Motto „Regionen in Europa - Baden-Württemberg und die baltischen Länder“.

Kärcher und Stosius reichten beide etwas in der Kategorie „Künstlerisches Arbeiten“ ein. Aufgabe war es, eine Postkartenserie mit Ansichten des Baltikums zu gestalten oder ein Mahnmal zu entwerfen, welches an die Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung der lettischen Juden, durch die deutsche SS, im Getto in Riga erinnert.

Robert Kärchers Mahnmal soll die Diskriminierungen und Demütigungen der verfolgten Juden durch einen aus Holz gehauenen Schädel darstellen. Zunächst hat er den Schädel aus gestockter Birke geschnitzt, anschließend das Gesicht herausgesägt, angebrannt und wieder eingesetzt. Durch das verbrannte Gesicht soll an den „Gesichtsverlust“ und die Ermordung erinnert werden.

Timo Stosius gestaltete eine moderne Postkartenserie. Die Motive zeigen jeweils den Umriss einer baltischen Sehenswürdigkeit auf farbigem Hintergrund. Er druckte die Karten am PC und beschriftete die Vorderseiten mithilfe eines spontan entwickelten Druckverfahrens: Dabei schrieb er jeweils den Namen der Sehenswürdigkeit mit alkoholbasierter Farbe spiegelverkehrt auf weißes Papier, legte es auf den Ausdruck der Karte und sprühte Desinfektionsmittel darauf - wodurch sich die Schrift wieder löste und auf die Postkarte überlief. Das Resultat waren sechs bunte Postkarten mit verschwommenen Schriftelementen - ähnlich einem Poststempel.

Wir gratulieren beiden Teilnehmern.

Text: Kirsten Rocholl
Bild: Marc Fehrenbacher