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Uhrmacherschule Schwenningen bei OSOW-Treffen

Internationales Treffen der Uhrmacherschulen im Netzwerk OSOW in Glashütte. Die Uhrmacherschule Schwenningen der Feintechnikschule wurde durch die Lehrer Dieter Kropf (1. Reihe, 4. von rechts) und Martin Storz (hinten, 5. von links) vertreten.
Im Besprechungsraum von Lange & Söhne mit der Präsidentin Katja König

Viele europäische Uhrmacherschulen sind dem Netzwerk „Open Schools Of Watchmaking“ (OSOW) angeschlossen. Auch die Uhrmacherabteilung der staatlichen Feintechnikschule ist seit 12 Jahren mit dabei.

 

Ziele der Vereinigung sind neue Programme der Zusammenarbeit unter den teilnehmenden Schulen auszuarbeiten. Eine Möglichkeit können Schüler- und Lehreraustauschprogramme bieten. Auch kann die Vereinigung gegenüber der Industrie mit geschlossener Stimme auftreten, um die für die Ausbildung notwendige Beschaffung von Kleinuhrwerken und Ersatzteilen zu guten Konditionen zu ermöglichen. Nicht zuletzt gilt es aber auch den persönlichen Kontakt der Lehrkräfte untereinander zu fördern, der für eine fruchtbare Zusammenarbeit besonders wertvoll ist.

 

Hierzu findet regelmäßig im Zweijahresrhythmus das OSOW-Treffen statt, bei dem unter anderem auch die neue Präsidentschaft durch Wahl bestimmt wird. Das vergangene Treffen fand vom 17.  - 19. September 2015 in Glashütte statt. Gastgeber war die Ausbildungsabteilung der Firma Lange & Söhne, vertreten durch die bisherige Präsidentin Katja König. Die Feintechnikschule wurde durch die Uhrmacherlehrer Dieter Kropf und Martin Storz vertreten.

 

Eröffnet wurde die Veranstaltung im Lange & Söhne Ausbildungszentrum. Alle teilnehmenden Schulen berichteten über die aktuelle Ausbildungssituation, die Zukunftsaussichten oder aber auch über Probleme der Materialbeschaffung, Bewerberzahlen oder schulpolitische Unsicherheitsfaktoren.

 

Es folgten eine Reihe sehr interessanter Besichtigungen. Bei Lange & Söhne bekamen die Teilnehmer einen Einblick in die Fertigung von Uhren höchster Verarbeitungsqualität. Die Außenstelle der Berufsschule Dippoldiswalde in Glashütte, die nur aus Uhrmacherklassen besteht, glänzte durch die hohe Zahl von insgesamt 230 Uhrmacherschülern in allen drei Ausbildungsjahren. Dies ist ein klarer Hinweis auf den hohen Bedarf und die große Ausbildungsbereitschaft der Uhrenindustrie. Im Deutschen Uhrenmuseum in Glashütte konnte die Entwicklung der Uhrenindustrie in Glashütte nachvollzogen werden. Besonders interessant ist, wie nach der Wende durch große Investitionen, beispielweise durch die Swatch- und die Richmont-Group die ehemaligen Edelmarken erfolgreich wiederbelebt werden konnten. Heute ist Glashütte wieder zu einem blühenden Uhrenindustriestandort geworden. Der Name Glashütte steht für Qualität und Tradition und zieht immer weitere Uhrenmanufakturen an, oder lässt solche neu entstehen.

 

Als kulturellen Rahmenprogramms unternahm die Gruppe eine Stadtbesichtigung Dresdens, sowie eine Dampfschifffahrt auf der Elbe bei schönstem Spätsommerwetter.

 

Am letzten Tag wurde die neue Präsidentschaft gewählt. Die Uhrmacherschule Ringsted in Dänemark übernimmt nun mit Klaus Helstrand den Vorsitz der OSOW für die kommenden beiden Jahre. Alle Teilnehmer waren dankbar für die hervorragende Organisation des Treffens und kehrten mit neuen Kontakten und Ideen zurück zur Heimatschule.

 

Text: Martin Storz

Bild: privat