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Viel Fantasie und Wissen, doch wohin damit?

Engeles Friedrich und Anabelle Schneider beim Austausch über den Landeswettbewerb.

Der Landeswettbewerb Deutsch als Anreiz für kreatives Schreiben

 

Von Engeles Friedrich

und Anabelle Schneider

 

 

Der „Landeswettbewerb Deutsche Sprache und Literatur“, wie er vollständig heißt, wird ausgerichtet vom baden-württembergischen Kultusministerium; für das Fach Deutsch gibt es in keinem anderen Bundesland etwas Vergleichbares.

 

Alle Schülerinnen und Schüler in den letzten drei Klassen des Gymnasiums sind teilnahmeberechtigt. Jahr für Jahr fordern sechs bis acht Aufgaben dazu auf, sich intensiv und kreativ mit der deutschen Sprache und Literatur auseinanderzusetzen. Das Kultusministerium fördert so Schüler mit Eigeninitiative und bietet ihnen die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen.

 

Vom Schwenninger Technischen Gymnasium an der Feintechnikschule nahmen in diesem Schuljahr dieses Angebot – und diese Herausforderung – acht Schülerinnen an. Alle besuchen die Abschlussklasse in Gestaltungs- und Medientechnik.

 

Fast könnte man meinen, einige der Schülerinnen bedauerten es, im Sommer das Abitur in der Tasche zu haben; so oft wurde nämlich betont, es sei „leider“ die letzte Gelegenheit gewesen, am Landeswettbewerb teilzunehmen. Für viele war die letzte auch die dritte Gelegenheit; denn – wie Sophia Blank es formuliert –: „Ich habe unglaubliche Freude am Schreiben von Texten und daran, mich mit einem anspruchsvollen Thema im Rahmen eines Wettbewerbs zu beschäftigen.“

 

Zu manchen Themen konnte man Zweier-Gruppen bilden und sich gegenseitig anspornen. Dies taten Bushra Radi und Anna Maria Faller und merken dazu an: „Wir haben mitgemacht, weil uns das Schreiben Spaß macht und es uns herausforderte, über verschiedene Themen zu schreiben.“ Auch die beiden „würden auf jeden Fall nochmal daran teilnehmen, wenn wir die Chance dazu hätten.“ Besonders ansprechend fanden sie die Themen „Verrechnet“, „Masken“ und „Love speech als Antwort auf hate speech“. Sie bearbeiteten schließlich das letzte Thema und untersuchten dabei unter anderem, wie die Autorin Sarah Bosetti unsägliche Hasskommentare gegen emanzipierte Frauen in Liebeslyrik verwandelt. Darin kann sich das lyrische Ich vorstellen, dass dereinst auch die „echten Kerle“ fähig sein werden, mit den „strapaziösen Emanzen“ auszukommen.

 

Insgesamt standen acht Themen zur Auswahl; das am häufigsten gewählte Thema war eine Kreativaufgabe, ein Theaterstück zum Thema „Masken“. Ein schönes Beispiel, um zu sehen, dass der Landeswettbewerb aktuelle Themen mit einbezieht und viel Abwechslung gegeben ist.

 

Über Schreibblockaden muss man sich auch keine Gedanken machen: „Manchmal muss man einfach seine Perspektive ändern“, versichert Doruntina Gacaferi. Dabei hilft es, die Vielseitigkeit der Themen genauer zu betrachten.

 

Eine Schülerin wählte das Thema „Was bleiben soll – ein schützenswerter Ort“ und schrieb über ihren Wohnort und das Schwenninger Moos. Dabei konnte sie ihre Heimat neu und besser kennenlernen. Das Selbstverständliche wurde nun mit anderen Augen gesehen. Man konnte ein ganz neues Heimatgefühl entwickeln. Überraschend fand sie die Artenvielfalt im Schwenninger Moos. „Urlaub kann man auch Zuhause haben!“ – beteuert Anabelle Schneider.

 

Auch Engeles Friedrich konnte bei ihrem Thema „Masken“ neue Dinge erkennen. In ihrem Theaterstück fokussierte sie sich besonders auf einsame Menschen in Pandemiezeiten.

 

Jeder, der sein Glück beim Schreiben versucht, erhält einen Trostpreis. Zudem bekommt jeder ein Anerkennungsschreiben, auf welches er sehr stolz sein kann – und welches bei Bewerbungen belegen würde, dass man während der Schulzeit auch an freiwilligen Aktionen mitgemacht hat.

 

Der Landeswettbewerb war also für alle teilnehmenden Schülerinnen ein voller Erfolg und eine Möglichkeit, die gern genutzt wurde. Alle können nur empfehlen, am Wettbewerb teilzunehmen.

 

Leserinnen und Leser, die im nächsten Schuljahr eine der drei letzten Klassen des Gymnasiums besuchen und effektiv lernen und dabei Spaß haben möchten, können sich informieren unter: http://www.km-bw.de/LandeswettbewerbDeutsch.de

 

 

Die Autorinnen sind Schülerinnen der Abschlussklasse des Technischen Gymnasiums an der Feintechnikschule mit der Fachrichtung Gestaltungs- und Medientechnik in Schwenningen. Der Artikel entstand im Rahmen des Projektes „ZiSch – Zeitung in der Schule“ des „Schwarzwälder Boten“.

 

Fotos: Engeles Friedrich und Anabelle Schneider