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Schule war die zweite Heimat

Abteilungsdirektor Thomas Hecht, Ministerpräsident a.D. Erwin Teufel

Schwenningen. Gestern fand in der Aula der Feintechnikschule die Verabschiedung von Dr. Conradt-Mach, die 40 Jahre an dieser Schule, davon die letzten elf Jahre als Leiterin, gearbeitet hatte, statt. „Deutschorchidee der Feintechnikschule“ wurde Dr. Conradt-Mach, die als Historikerin die von Männern dominierte technische Schule leitete, genannt. „Sie waren eine der ersten Frauen überhaupt, die eine berufliche Schule übernommen hat“, wusste Thomas Hecht, Abteilungsdirektor des Regierungspräsidiums Freiburg, der die Verabschiedung vornahm. „Mutter der Feintechnikschule“, nannte Landrat Sven Hinterseh die scheidende Schulleiterin. „Sie sind eine echte Schafferin. Die Leitung der Schule war ein echtes Vergnügen für Sie. Sie haben die Schule als ihre zweite Heimat angesehen und hier eine sehr gute, erfolgreiche Zeit gehabt“, so der Landrat weiter. So hat Annemarie Conradt-Mach unter anderem den Neubau des Technischen Gymnasium im Jahr 2007 vorangetrieben. Alt-Ministerpräsident Erwin Teufel lobte die Fein-technikschule als „als singuläre Einrichtung im ganzen Umkreis“. „Das Ansehen dieser Schule ist durch Sie noch gemehrt worden“. Oberbürgermeister Rupert Kubon würdigte, dass Conradt-Mach die Feintechnikschule geprägt habe. Das Stadtoberhaupt lobte außerdem das Engagement von Dr. Conradt-Mach für den Heimatverein Schwenningen und für das Uhrenindustriemuseum. Die Vorsitzenden der Fördervereine, Hans Müller vom Förderkreis Feintechnikschule, Kathrin Senk-Klumpp von Freunde des Technischen Gymnasiums und Peter Hellstern von der Vereinigung ehemaliger Schüler der Feintechnikschule, dankten Conradt- Mach für ihre Arbeit, brachten aber auch ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass sie in diesen Fördervereinen weiterhin mitarbeiten wird. „Wege verkürzen, Mauern durchbrechen, Zeit definieren, drei Formeln bilden eine Einheit, die ACM, die sich durchsetzt,“ kreierte Wolfgang Müller, Leiter des Steinbeis-Transferzentrum mit den Initialen der scheidenden Schulleiterin einen neue Einheit. Lothar Sdun, der Leiter des Personalrates, merkte an, dass der 1947 in Stuttgart geborenen Conradt-Mach, die bereits fünf Bücher, darunter „100 Jahre Kirchengeschichte St. Franziskus in Villingen-Schwenningen“, nun mehr Zeit bleibe, Bücher zu schreiben. Schülersprecher Niklas Fürderer sprach den Dank aller Schülerinnen und Schüler aus: „Sie sind uns ein einzigartiges Vorbild“. Annemarie Conradt-Mach dankte allen, die sie in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten unterstützt hatten. Sie hob die Bedeutung des Neubaus des Technischen Gymnasiums hervor und dankte ausdrücklich Erwin Teufel, der sich für die Schule hervorragend eingesetzt habe und wichtiger Türöffner gewesen sei. Nachfolger von Dr. Conradt-Mach wird ihr bisheriger Stellvertreter Thomas Ettwein. Abteilungsdirektor Hecht: „Herr Ettwein ist ein Hausgewächs par excellence. Er war bereits Schüler an der Feintechnikschule, dann Lehrer und seit elf Jahren stellvertretender Schulleiter“. Ettwein wurde 1962 geboren und ist Diplom- Ingenieur der Elektrotechnik. Die Feierstunde wurde vom Akkordeon- Verein Brigachtal musikalisch umrahmt die Theater-AG gab eine kleine Aufführung.

Die Neckarquelle