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Qualität verpflichtet: Lange&Söhne

Schulung der Uhrmacher. V.l.: Oliver Matzdorf von Lange&Söhne, Fachlehrer Dieter Kropf, Schulleiter Thomas Ettwein

Die nobelste deutsche Uhrenmanufaktur A.Lange & Söhne aus Glashütte hielt durch ihren Mitarbeiter Herrn Matzdorf eine zweitägige Schulung in der Uhrmacherei der Staatlichen Feintechnikschule in Schwenningen ab.

Der Kontakt dazu kam von einem ehemaligen Schüler der Feintechnikschule, Tillmann Obergfell, der nach seiner Lehre in der Schwenninger Uhrmacherschule, den dort ebenfalls  angebotenen Meisterkurs mit Erfolg absolvierte und der einem seiner Lehrer die Information gab, dass Lange & Söhne solche Schulungen mit ihren Manufakturkalibern anbietet.

2014 zum ersten Mal durchgeführt, wurde den Auszubildenden der Uhrmacherschule auch dieses Jahr Kollektionswerke der Firma zur Verfügung gestellt, um ihrer Ausbildung einen praxisnahen Einblick in ihre spätere Tätigkeit zu geben.

Der Schulleiter der Feintechnikschule, Herr Thomas Ettwein, der die Ausbildungsleiterin von A. Lange & Söhne, Frau Katja König, bei einem Treffen der OSOW (Open Schools of Watchmaking) in Hamburg kennengelernt hatte, begrüßte Herrn Matzdorf ganz herzlich an seiner Schule und bedankte sich bei ihm für diese weitere Verbindung mit der Industrie, die die schulische Tradition, die Vernetzung von Schule und Unternehmen, damit weiterführt.

Die Uhrenmanufaktur A. Lange & Söhne beschäftigt ca. 600 Mitarbeiter, davon 170 Uhrmacher, deren Anzahl noch weiter erhöht werden soll. Dies sei, so Matzdorf, auch einer der Gründe, warum diese Schulung, die auch schon an anderen Uhrmacherschulen durchgeführt wurde, stattfinde: Die Suche nach hochqualifiziertem Nachwuchs für das eigene Unternehmen.

Die Frage von Thomas Ettwein, ob der Absatzmarkt steige, beantwortete Matzdorf positiv, wobei er hinzufügte, dass ihr eigener Betrieb immer noch eine Manufaktur mit unter 10.000 Uhren pro Jahr sei, da ihr Grundsatz Qualität vor Quantität laute. Sie hätten auf der Genfer Messe SIHH (Salon International de la Haute Horlogerie) eine Uhrneuheit vorgestellt und es würden immer Uhrmacher benötigt werden, die flexibel seien, um auf den wandelnden Markt zu reagieren.

Die Frage nach der Notwendigkeit des Meistertitels wurde differenzierter beantwortet: Grundsätzlich gehe es um gut ausgebildete Uhrmacher, ein Meistertitel sei dabei sicher nicht verkehrt, um einen Aufstieg innerhalb des Unternehmens zu erreichen. Sie selbst böten die Meisterausbildung in Glashütte an, aber würden einen solchen Kurs auch außerhalb ihrer Firma unterstützen und eine jederzeitige Rückkehr in ihrer Firma anbieten.

 

Text/Bild: Kirsten Rocholl