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FTFW2E besucht Marquardt

Klassenfoto (FTFW2E, Feinwerktechniker im 2. Jahr) im neuen Empfangsbereich der Firma Marquardt

Am 08.01.2015 besuchte die Technikerklasse (FTFW2E) gemeinsam mit Ihrem Klassenlehrer Herrn Savija die Firma Marquardt GmbH in Rietheim-Weilheim.

Der Besuch diente dem Zweck, den Schülerinnen und Schüler einen kleinen Einblick in die Bestückung von Leiterplatten zu geben. Die Firma Marquardt GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen, welches auf dem Weltmarkt als Systemzulieferer für elektromechanische Baugruppen für die Automobil-, Haushalts- und Elektrogeräteindustrie auftritt.

Für die Besichtigung wurde der Firmenteil „A-Werk“ (Automobilwerk) ausgewählt. Dieser ist eine Kombination aus Logistik und Herstellung. Weitere Produktionsbereiche sind auf verschiedene Produktionsgebäude verteilt.

Die Fertigungstiefe bei der Marquardt GmbH ist mit 70-80% relativ tief. Von Kunststoffgehäusen über Laserbeschriftungen, Lackierungen und mechanischen Schaltkomponenten wird alles selbst im Hause Marquardt hergestellt.

Als erstes wurden wir von Herrn Rudischhauser am Empfang erwartet. Er hieß uns recht herzlich willkommen und bat uns nach einer kurzen Begrüßungsrede in einen Schulungsraum.

Dort erwartete uns eine kleine Präsentation der Firma Marquardt. Diese Präsentation gab uns einen groben Einblick in die Produkte, Standorte und Beschäftigten der Firma.

Danach ging es in das A-Werk. Dort mussten wir uns Mäntel und Mützen anziehen, da für das komplette A-Werk ESD-Schutz (elektrostatische Entladung) vorgeschrieben ist. Zusätzlich mussten an den Schuhen Erdungsbänder festgeklebt werden. Diese Maßnahme dient dazu, dass die elektronischen Komponenten nicht durch elektrostatische Aufladung zerstört werden.

Die Klasse wurde in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe durfte mit Herrn Effinger und die zweite Gruppe mit Herrn Gerst die Führung durch das A-Werk beginnen.

Als erste Station wurde ein Hochregallager der Firma Kardex vorgestellt, in welchem die Bauteile eingelagert werden.

Wenn das Material ausgelagert wird,  kann der Vorgang der Bestückung beginnen.

Zur Bestückung der Leiterplatte muss zuerst der Nutzen mit vielen Einzelplatinen mit einem DMC-Code (Data-Matrix-Code) versehen werden. Der weitere Schritt ist das Bedrucken der Leiterplatte mit Lotpaste. Der Pastendruck wird mit Hilfe einer automatischen Inspektion auf Richtigkeit überprüft. Nach dieser Überprüfung beginnt die Bestückung der Leiterplatten. Diese Bauteile befinden sich auf sogenannten Spulen und werden von der Maschine abgeholt. Die Pipetten holen die benötigten Bauteile ab und werden nochmals auf Position gescannt. Daraufhin folgt das Löten im Reflowofen. Dieser Ofen hat sechs Zonen, in denen die Leiterplatten gelötet werden. Die letzte Station der Bestückung ist das AOI (Automatische- Optische- Inspektion). An dieser Station wird kontrolliert, ob die Bauteile auf dem richtigen Platz sind und ob diese Position korrekt ist.

Es werden ausschließlich Leiterplatten an der SMD/SMT-Linie mit SMD-Bauteilen bestückt. Wenn vom Kunden gefordert, wird anhand einer Zeichnung, mit einer Action-PIN-Anlage noch Action-PINs auf die Leiterplatten aufgebracht. Das sind Kontakte, speziell für Stecker oder Leitungen.

Nach Beendigung des Prozesses gehen die Leiterplatten in den THT-Bereich des A-Werks, in den wir auch einen kurzen Einblick bekamen. Dort werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die THT-Bauteile mit der Hand auf die Leiterplatten gesteckt und mit einem Rahmen festgedrückt. Dieser Rahmen mit den Leiterplatten wird auf ein Förderband gestellt, das die Leiterplatten direkt in die Wellenlötanlage befördert.

Mit diesem Prozessschritt endete die Führung. Nach der Abgabe der Mäntel und Mützen wurden wir wieder in den Schulungsraum gebracht. Dort  wurden  Erfrischungsgetränke und Butterbrezeln bereitgestellt. Während wir die Brezeln aßen, fand eine kleine Fragerunde statt. Herr Gerst und Herr Rudischhauser stellten auch ihre Fragen an uns und beantworteten unsere ebenfalls.

Somit endete unsere Besichtigung der Firma Marquardt GmbH in Rietheim-Weilheim.

 

Text: Bianca Benne

Bild: Müller / Savija