Titel Roboter

OPEN SCHOOLS OF WATCHMAKING (OSOW)

Werkstattbesichtigung
Werkstattbesichtigung
Werkstattbesichtigung
Messe Basel

Vom 22. bis 26. Februar 2005 war die Feintechnikschule Gastgeber für eine Veranstaltung ganz besonderen Ranges. Als Abschluss des zweijährigen Vorsitzes des internationalen Netzwerkes für Uhrmacherschulen wurde ein englisch-sprachiger Kongress mit insgesamt 25 Teilnehmern aus Dänemark, Deutschland, Finnland und Schweden ausgerichtet.
Einladungen wurden auch an befreundete Ausbildungswerkstätten nach USA, Schweiz und Österreich gesandt. Leider konnten aus terminlichen Gründen nicht alle zusagen, aber ein Besuch in der Partnerschule in Grenchen wurde dafür in das Programm integriert.

Unsere Schule ist eines der Gründungsmitglieder des Netzwerkes OSOW und wurde bei der letzten Versammlung in Ringstedt/Dänemark, an der Dr. Annemarie Conradt-Mach und Matthias Stotz teilnahmen, für den Vorsitz gewählt. Hauptaufgabe für diese Zeit ist die Koordinierung des Schriftverkehrs, des Schüleraustauschs, die Weiterentwicklung des Netzwerkes und die Organisation der nächsten Versammlung.
Die Feintechnikschule förderte die Präsenz der Vereinigung durch einen Logowettbewerb und entwickelte gemeinsam mit dem Schüler Benjamin Heil einen Vorschlag für eine gemeinsame Internetplattform, die es den Schülern zukünftig erleichtern soll sich über die angebotenen Austauschmöglichkeiten und die Partnerschulen zu informieren.

Am Dienstag war der Tag der Anreise für unsere Gäste. Diese erfolgte per Flugzeug, Bahn oder im Auto. Alle Besucher wurden in der Lehrerakademie in Donaueschingen in einem separaten Gästehaus untergebracht. Da wir einen sehr starken Wintereinbruch hatten, war die Anreise recht schwierig: der Flughafen in Kopenhagen war zeitweise geschlossen und per Strasse ging an diesem Tag auch alles besonders "glatt".

Im Braustüble in Donaueschingen trafen wir uns zum ersten gemeinsamen Abendessen und hofften, dass unsere Gäste der Firma Lange & Söhne ebenfalls heil bei uns eintreffen würden. Es wurde gerade Mittwoch, als diese mit dem Glockenschlag erschöpft aber glücklich eintrafen.

Alle Teilnehmer wurden von den Lehrern am Mittwoch früh für unseren Sitzungstag an der FTS abgeholt. Nach der Begrüßung durch die Schulleitung, konnte sich jede der teilnehmenden Schulen, den anderen, zum Teil neuen Interessenten, präsentieren.
Während des gesamten Veranstaltungstages waren die Englischlehrer hilfreich zur Seite, um Verständigungsprobleme gar nicht erst entstehen zu lassen.
Herr Ettwein und Herr Stotz führten die Teilnehmer durch das Programm und auf einen Rundgang durch unsere Schule, nachdem Herr Hug die Umsetzung der Lernfelder in der Uhrmacherei am Beispiel der FTS vorgestellt hatte.
Nach einem typisch lokalen Mittagessen wurden Homepage- und die Logovorschläge sowie weitere Punkte im Diskussionsforum bearbeitet.

Zeitgleich zum Nachmittagsprogramm fand für die Schüler eine Informationsveranstaltung über die Marke Lange & Söhne statt. Somit konnten alle Uhrmacherlehrer an der Veranstaltung teilnehmen und die Schüler eine spannende Präsentation durch Frau Dörr (Personalleiterin) und Frau König (Ausbildungsleiterin) erleben.

Ein Spaziergang durch Schwenningen mit einem Besuch im Uhrenindustriemuseum beendete den intensiven Tag, der bei einem gemeinsamen feierlichen Abendessen im nahe gelegenen "Ochsen" ausklang.

Am Donnerstag wurden unsere Gäste für einen Ausflug in die Schweiz mit dem Bus in Donaueschingen abgeholt. Wir folgten gerne der Einladung von Herrn Ulrich Bucher an das Zeitzentrum in Grenchen. Die ehemalige "Uhrmacherschule Solothurn" ist dorthin im Jahr 2002 umgezogen und komplett modernisiert worden.
Nach einer Stadtbesichtigung in Solothurn wurden wir dort sehr herzlich zum gemeinsamen Mittagessen in der Schulkantine empfangen. Nach Darstellung der Geschichte dieser berühmten Schule durch den Direktor Herrn Bucher (und Herrn Bossart, der die Übersetzung in die englische Sprache übernahm) wurden wir auf einen Rundgang eingeladen. Für unsere Gäste war dies "Freud und Leid" zugleich; eine so perfekt organisierte und ausgestattete Ausbildungswerkstätte hatte niemand erwartet. Die Sonderausstellung der Abschlussarbeiten verschlug manchem Teilnehmer ebenfalls die Sprache. Bei einem liebevoll arrangierten Apero hatten wir Zeit für Gespräche und die Schule für das nächste Meeting einzuladen.

Auf dem Heimweg kehrten wir wieder auf deutscher Seite zum gemeinsamen Abendessen ein und wählten den Vorsitz für die nächste Periode. Als neue Präsidentin wurde Tiina Viitanen, Direktorin unserer finnischen Partnerschule Kelloseppäkoulu in Espoo, gewählt, die bei der Ausrichtung des nächsten Treffens auch Ihre neue Schule vorstellen kann.

Auf Wunsch der Teilnehmer wurde am Freitag die "Inhorgenta" in München besucht. Für unsere Gäste eine ideale Möglichkeit Kontakte zu knüpfen auf der größten deutschen Uhren- und Schmuckmesse. Begleitet wurden wir durch Schüler des 1. Lehrjahres, die ebenfalls die Chance nutzten, sich über unsere Partnerschulen direkt zu informieren.

Ein regionaler Bauernmarkt auf dem Heimweg war unser letztes gemeinsam geplantes Essen, da bereits ein Teil unsere Gäste bei einem Halt in Stuttgart sich wieder von uns verabschieden mussten.

Für die verbleibenden Besucher endete der Tag in der Lehrerakademie. Ein Besuch im "Deutschen Uhrenmuseum" in Furtwangen am Samstag beendete die gemeinsam verbrachten Tage.

Für die Feintechnikschule war es eine gelungene Veranstaltung an die alle Teilnehmer gerne zurückdenken werden, jedoch auch ein großer Organisationsaufwand der eine Durchführung ohne Pannen gewährleistete.
Ganz besonderen Dank gilt dem Sekretariat, unseren Englischlehrern, der Uhrmacherabteilung und Frau Bärbel Pardun im Besonderen. Die Bestätigungen von Flugdaten, Buchungen von Unterkünften, Transferdiensten, Eintrittskarten, Lokalen, Bussen, Begrüßungsmappen in zweisprachiger Ausführung mussten neben den normalen Tätigkeiten bewältigt werden. Danken möchten wir auch dem Förderverein, der eine zusätzliche "Arrondierung" der Umstände ermöglichte.

Unsere Gäste fühlten sich zu jeder Zeit gut aufgehoben, hatten aber am Ende doch noch ein Problem gesehen: wie kann man das noch "toppen"?

Matthias Stotz