Titel Stanze

Modernste Bearbeitungszentren und Stahlplastiken von Erich Hauser

Die 33 Mitglieder der Vereinigung ehemaliger Feintechnikschüler im Altarraum der Sankt Maria Kirche in Schramberg.

 Zum Jahresabschluss besuchten Ende November 33 VEFS-Mitglieder (Verein ehemaliger Feintechnikschüler) die Schwäbische Werkzeugmaschinenfabrik in Schramberg-Waldmössingen und anschließend die St. Maria Kirche in Schramberg.

Die schwäbische Werkzeugmaschinenfabrik wurde 1981 als Heckler und Koch Werkzeugmaschinen und Anlagenbau gegründet. 1991 wurde die Maschinenfertigung im Zusammenhang mit der Krise des Maschinenbaus verkauft. Es folgten mehrere Eigentümer. Heute hat das Unternehmen weltweit 700 Mitarbeiter und ist führender Hersteller von mehrspindligen Bearbeitungszentren.

Mit den mehrspindligen Bearbeitungszentren können mehrere Werkstücke gleichzeitig bearbeitet werden. Dadurch werden industrielle Fertigungsprozesse sehr effizient und schnell.

Die Besucher-Gruppe wurde sachkundig von Mitarbeitern des Unternehmens geführt. Die Kernkompetenz sei nicht das Herstellen der Maschinen, sondern die Konstruktion und die Stückzahloptimierung bei den Kunden, den Automobilherstellern. In Waldmössingen wird nur noch wenig selbst hergestellt, nahezu alle Maschinenteile werden bei Zulieferern produziert und zugekauft, und anschließend nur noch zusammengeführt, geprüft und getestet und an die Kunden ausgeliefert.

Bei der Besichtigung konnte man deshalb eine reine Montage sehen, aber sehr effizient organsiert. Faszinierend war für die Teilnehmer die geringe Fertigungstiefe. Man könnte meinen „die würden sich die Teile einfach beschaffen.“

Beeindruckend war für die Besucher die Sauberkeit im Unternehmen, „alles picobello“, die Qualitätsprüfung, der Riesenmessraum, mit hochmodernen 3D-Messmaschinen, die Ausbildungswerkstatt.

Im Anschluss ging es zur St. Mariakirche in Schramberg. Diese beeindruckte die Gruppe durch ihre Schlichtheit und durch den Kontrast des zwischen 1838 und 1844 errichteten klassizistischen Bauwerks und der modernen Innenausstattung, die Anfang der 1990er Jahre von Erich Hauser geschaffen wurde.

Erich Hauser hatte freie Hand bei der Gestaltung des Kirchenraums. Er entwarf die Fenster aus Industrieglas, deren Linien in Bleitechnik das nahezu acht Meter hohe Altarkreuz in den Mittelpunkt stellten. Erich Hauser schuf Altar, Osterleuchter, Ambo und Taufbecken.

Die Besichtigung endete in einem kleinen Orgelkonzert an der berühmten von Eberhard Friedrich Walcker 1844 geschaffenen Orgel.

Zum Abschluss saßen die Teilnehmer noch bei einem gemütlichen Abendessen zusammen und tauschten ihre vielfältigen Eindrücke aus.

Text: Dr. Annemarie Conradt-Mach

November 2017