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Hermle, Testturm und Genießerhof

Die ehemaligen Feintechnikschüler besuchen das neue Hermlewerk in Zimmern o.R.
Schienen neuer Aufzug, der senkrecht und waagerecht fahren kann

Zum traditionellen Frühjahrsausflug Anfang Mai besuchten 40 Mitglieder des Vereins der ehemaligen Feintechnikschüler (VEFS) den schwäbischen Maschinenhersteller Hermle in Zimmern ob Rottweil und den neuen thyssenkrupp-Aufzugstestturm.

Das Programm erschien so attraktiv, dass dazu sogar ein VEFS-Mitglied aus München angereist war. Es gab mehr Anmeldungen als Plätze.

 

Die Besuchergruppe wurde sachkundig geführt von einem ehemaligen Feintechnikschüler. Erst vor zwei Jahren begann die Maschinenfabrik Hermle in Gosheim mit dem Bau einer Fertigungshalle in Zimmern. Der Standort direkt an der A81 sei günstig gelegen. Im neuen Hermle-Werk werden seit 2017 die „Maschinenbetten“ für die Hermle-Werkzeugmaschinen hergestellt. Das Maschinenbett wird in Mineralguss gegossen. Dies habe den Vorteil, dass kaum Nacharbeit nötig sei, und das drei bis acht Tonnen schwere Maschinenbett im Nachhinein auch noch bearbeitet werden könne.

Die Gussformen sind naturgemäß riesig, genauso wie die Gießanlage, die die Komponenten für das Gießmaterial mischt. 26 Beschäftigte stellen in Zimmern rund 20 Maschinenbetten pro Woche her. Überwiegend handelt es sich hier um Angehörige von Bauberufen.

 

Im Anschluss an die Besichtigung der neuen Hermle-Fertigungshalle wurde der Aufzug-Testturm besucht. Nachdem die Teilnehmer zuerst die einmalige Aussicht über die Region genossen und sich über die Ziele des Unternehmens Thyssen-Krupp, nämlich moderne Aufzüge für moderne Hochhäuser zu entwickeln, informiert hatten, erläuterte der Rottweiler Architekten Alfons Bürk der Gruppe den Bau des Testturms vom Plan bis zur Umsetzung.

Bürk, in den regionalen Zeitungen als Visionär der Stadtentwicklung bezeichnet, berichtete anschaulich und spannend aus seiner Perspektive über die Umsetzung so innovativer Projekte, wie es der Thyssenturm in Rottweil nun einmal darstellt. In einer demokratischen Kommune sei transparentes und schnelles Handeln, sowie die Einbeziehung von möglichen Bürgerprotesten in die Bauentscheidungen von Anfang an besonders wichtig. Das erfordere eine enge Zusammenarbeit von Fachleuten aus unterschiedlichsten Bereichen: wie Politiker, Ingenieure und Bauleute. Nach den Überlegungen von Alfons Bürk seien dies wichtige Voraussetzungen, um innovative Projekte ohne Verzögerungen und den damit verbundenen Kostensteigerungen umzusetzen.

Bei einer Schlusseinkehr wurden dann die vielfältigen Eindrücke des Ausflugs im Genießerhof Dietingen diskutiert.

Text: Dr. Annemarie Conradt-Mach

Bild: Marc Fehrenbacher

 

Mai 2018